Gute Auswärtsauftritte werden mit zwei Punkten belohnt
Am vergangenen Wochenende standen für die Bohlekegelspezialisten des SV 90 Fehrbellin zwei anspruchsvolle Auswärtspartien auf dem Spielplan. Im stimmungsvollen Brandenburg-Derby gastierte man zunächst in Seedorf, tags darauf hieß der Kontrahent KSK Oldenburg/ Holstein. Trotz Personalengpass - Dietmar Stoof und Alexander Wolski fehlten - zeigten die Rhinstädter Topleistungen und konnten jeweils den Zusatzpunkt erkämpfen.
SVL Seedorf - SV 90 Fehrbellin 2:1 (5373:5307 Holz, 46:32 EWP)
In Runde eins konnten Daniel Neumann und Dirk Sperling gegen Ex-90er Mathias Metzdorf und Hans Fulczynski gut Paroli bieten, obwohl Metzdorf mit 926 Holz eine Leistung der Extraklasse darbot. Die 12 EWP waren ihm an diesem Tag sicher. Doch Dirks 903 Holz konnten sich ebenfalls sehen lassen. Daniel schlug Hans im Fernduell mit 872:865, was einen zwischenzeitlichen Rückstand von 16 Holz bedeutete.
In der Mittelachse konnten Jonathan Jaeger (883 Holz) und Oliver Angerstein (879) leider keinen Boden gutmachen. Daniel Dei (891) und Rainer Pagels (895) waren zu stark. Somit war die Vorentscheidung um die zwei Spielpunkte bereits zu Gunsten des Heimteams gefallen.
Um den Zusatzpunkt sollte es jedoch bis zum letzten Wurf spannend bleiben. Während Sebastian Krause nicht, wie in den letzten Wochen gewohnt, in Tritt kam und folglich sein Duell gegen Routinier Frank Wilke mit 879:886 Holz verlor, zeigte Benjamin Münchow erneut ein gutes Auswärtsspiel. Er hatte immer wieder gute Phasen und kam immer näher an die Vorgabe von Dei (+51) heran. Da sein Gegner Norbert Witzel mit sehr guten 910 Holz über Dirks Ergebnis kam, war klar, dass Benny Dei schlagen muss. Vier Wurf vor Schluss stand Benny jedoch noch bei +46. Mit einer Neun und zwei Achten hielt er die Chance am Leben. Und dann der letzte Wurf - es wurde tatsächlich eine Neun. Sofort ebbten die Seedorfer Jubelstürme ab.
Was die 90er einen Schritt näher an Edelmetall bringt, bedeutet für die Hausherren einen Rückschlag im Abstiegskampf. Immerhin konnte am Folgetag der Tabellenletzte Stralsund deutlich mit 3:0 geschlagen werden.
KSK Oldenburg/ Holstein - SV 90 Fehrbellin 2:1 (5449:5430 Holz, 44:34 EWP)
Mit Marc Stender und Bruder Jan begannen bei Oldenburg die beiden Topleute. Eine Mammutaufgabe für Dirk und Joni, die sie bravourös meisterten. Auch wenn beide ihre Duelle knapp - Dirk 907:908 und Joni 917:927 - verloren, war angesichts von nur 11 Holz Rückstand alles drin. Vor allem Joni spielte wie aus einem Guss und konnte das zweitbeste Tagesergebnis stellen.
Im Duell der Ex-Herthaner hatte Oli gegen Marc Stender knapp mit 907:909 das Nachsehen - dennoch ein weiteres Topergebnis. Auf dem anderen Bahnpaar musste Daniel mit einer sehr unglücklichen Schrägsechs im letzten Wurf Rückkehrer Jörg Vogelmann mit 894:895 Holz den Vortritt lassen. Auch wenn alle knappen Duelle zu Ungunsten der 90er ausfielen, waren es nur 14 Holz Rückstand.
Und sowohl Seppi, als auch Benny fühlten sich nach dem Einspielen richtig wohl auf der Bahn. Seppi und Arnim Barkholtz schenkten sich nichts. bis zum letzten Wurf waren beide fast gleichauf. Auch hier hatte der Oldenburger die Nase mit 912:911 das bessere Ende für sich. Seppi konnte damit aber dennoch wichtige EWP sammeln. Da Bennys Spiel an diesem Tag etwas zu Fehleranfällig war, sollte es leider doch nicht zum großen Wurf reichen. Mit 894 Holz blieb er sowohl hinter Lars Boller (898), als auch unter seinen Möglichkeiten. Somit konnte Oldenburg das Spiel mit 19 Holz für sich entscheiden, der Zusatzpunkt landete aber erneut im Fehrbelliner Heimgepäck.
Die anderen Spiele
Meisterschaftsfavorit Union Oberschöneweide blieb überraschend in Cuxhaven erstmals in dieser Spielzeit ohne Punktgewinn, siegte jedoch am Sonntag wie im Vorjahr mit 3:0 in Hannover. Union (25 Punkte) bleibt damit natürlich an der Tabellenspitze. Die beiden Kieler Mannschaften (22 und 21) erledigten ihre Heimaufgaben gegen Spandau und NKC Berlin jeweils mit 3:0 und schoben sich an Rang 2 und 3 der Tabelle. Der SV 90 (17) rangiert derzeit hinter Oldenburg (18) auf Rang 5, hat jedoch noch mehr Heimspiele in der Hinterhand, als die drei Schleswig-Holsteiner Teams. Stralsund (3) bleibt abgeschlagenes Schlusslicht.
In zwei Wochen findet der Wechselspieltag statt. Fehrbellin fährt zunächst nach Stralsund, ehe am Sonntag das Rückspiel in Fehrbellin stattfinden wird.