Bundesligakegler starten mit Anlaufschwierigkeiten in die neue Saison
In die nunmehr 19. Bundesligasaison starteten die Bohlekegler des SV 90 Fehrbellin am Wochenende 09./ 10. September. Das Auftaktprogramm führte die Rhinstädter, wie im Vorjahr, nach Berlin. Trotz zwei überragender Auftritte von Sebastian war die Ausbeute eher überschaubar. Lediglich einen von sechs Zählern konnte man mit nach Hause nehmen. Angesichts der Ansprüche zu wenig, wenngleich es im Vorjahr die gleichen Resultate gab und am Ende doch noch die Silbermedaille heraussprang.
Hertha BSC Berlin - SV 90 Fehrbellin 2:1 (5445:5386 Holz, 45:33 EWP)
Auf der Anlage in Johannisthal fühlen sich die 90er seit Jahren sehr wohl. Während Neuzugang Oliver Angerstein das Spiel gegen seinen Ex-Club noch urlaubsbedingt verpasste, fehlte er dem Heimteam natürlich genauso, wie der nach Oldenburg abgewanderte Marc Süßmilch. Neuzugang Thomas Prill sollte den Verlust der beiden Topspieler kompensieren.
Dirk und Seppi brachten die Gäste in Runde eins in Front. Dirk kam zwar nicht über 904 Holz hinaus, doch Seppi gelang mit 930 Holz zum wiederholten Mal der Tagesbestwert bei der "Alten Dame". Gerhard Omak (914) und Patrick Schneider (913) hielten gut dagegen und ließen den Vorsprung nicht so stark anwachsen, wie sich die Rhinstädter erhofft hatten.
Im Mittelblock machte vor allem Timo Koch auf Seiten der Gastgeber ein gutes Spiel und erspielte 910 Holz. Thomas Prill (897) zeigte das, was man erwarten durfte. Bei den 90ern Joni und Dietmar war schon erkennbar, dass an diesem Tag irgendwie der Wurm drin war. Beide leisteten sich immer wieder unnötige Fünfen und brachten sich somit ins Hintertreffen. Immerhin konnten beide so eben den Herthaner halten. Joni kam auf 902, Dietmar auf 900 Holz.
Die Ruppiner lagen vor Runde drei hauchdünn in Front - es konnte noch in beide Richtungen gehen. Doch der Start von Alex und Daniel zeigte schnell, dass das Pendel an diesem Tag zu Ungunsten der 90er ausschlagen würde. Beide kamen sehr schwer in Tritt. Da bei Alex der Wurf scheinbar nicht passte, hingegen Daniel eher mit den Fehlern haderte, fiel die Wechselentscheidung auf Alex - Benny übernahm. Doch wirklich besser wurde es auch mit ihm nicht. Daniel steigerte sich noch auf 888 Holz während Benny die Bahn mit mageren 862 Holz verließ. Auf Seiten des Heimteams brachten Andreas Krüger (896) und Norbert Gattner (915) den Sieg sicher nach Hause.
Das Glück für die 90er war, dass Krüger nicht über Jonis 902 kam, somit landete wenigstens der Zusatzpunkt im Gästegepäck. Für die 90er ein glücklicher Punkt, denn außer Seppi verkauften sich alle unter Wert.
Union Oberschöneweide - SV 90 Fehrbellin 3:0 (5471:5390 Holz, 51:27 EWP)
Am Sonntag kam es zum Spitzenspiel in der Hämmerlingstraße. Der Deutsche Meister aus Köpenick trat in unveränderter Formation die Titelverteidigung an und schickte am Vortag Aufsteiger Hansa Stralsund mit der Höchststrafe (57:21 EWP) nach Hause. Für Fehrbellin war also klar, ohne eine klare Leistungssteigerung wäre hier nichts zu holen. Das Spiel wurde, wie mittlerweile bei Union bereits gewohnt, auf sportdeutschland.tv live übertragen und kann auch im Nachgang noch abgerufen werden.
In Durchgang eins ging dieses Unterfangen bei Daniel (881) und Alex (890) schonmal in die Hose. Beide konnten ihren Gegnern André Franke (919) und Pascal Lötzsch (908) nicht Paroli bieten und somit auch keinen Druck auf die nachfolgenden Heimspieler ausüben.
Joni und Dirk gestalteten den zweiten Durchgang wesentlich offener und blieben bis zum Schluss in Schlagdistanz zu ihren Gegnern. Am Ende musste Joni sich gegen Lucas Scheffler mit 897:905 geschlagen geben. Für Dirk war es noch knapper. Er verlor gegen Ex-90er Markus Ringgenberg mit 899:902.
Da vor dem Schlussblock noch keine EWP-Entscheidung zu Gunsten des Vizemeisters ausgefallen war, mussten nun durch Benny und Seppi 10 und 12 Punkte her. Und das gegen Frank Lüer und den 6-fachen Deutschen Meister aus der Vorsaison, André Krause. Doch Seppi stellte erneut seine gute Form unter Beweis. Die beiden Krauses lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Und auch Benny war lange gut im Rennen. Doch Bahn 5 rechts brachte ihn aus dem Tritt und so wurden es am Ende doch nur 900 Holz und somit zu wenig. Und an Schützenhilfe war bei Frank (918) und André (919) nicht zu denken. Da konnte sich Seppi auch über seine erneuten 12 Punkte (923 Holz) nicht so recht freuen.
Immerhin kann die Leistung vom Sonntag als Schritt in die richtige Richtung gewertet werden. Die Einzelergebnisse waren wesentlich geschlossener auf solidem Niveau. Dazu ein Topergebnis - mit so einer Leistung spielt man fast überall um einen Punkt mit - nur eben nicht beim amtierenden deutschen Meister. Union war gewohnt kompakt, da kann man sich nur mit Topleistungen dazwischen spielen.
Die Ergebnisse aus den anderen Hallen
In den anderen Spielen gab es die eine oder andere Überraschung. So konnten die Aufsteiger Stralsund (bei Hertha) und Spandau (in Cuxhaven) Punkte gegen den Abstieg sammeln. Medaillenanwärter Oldenburg blieb hingegen in der Nachbarschaft bei Kiel I und II ohne Zählbares. Neben den Kieler Mannschaften und Union behielt auch Hannover zu Hause die weiße Weste gegen NKC und Spandau. Auch Seedorf konnte aus Kiel keine Punkte entführen.