Bronze für Brandenburger Herren beim Ländervergleich
Traditionell beginnt die Kegel-Saison mit einem ersten Highlight. Bei den Ländervergleichsspielen der Damen und Herren messen sich die jeweils Besten Spieler der acht bohlespielenden Landesverbände und kämpfen um die Medaillensätze und die Siegertrophäe.
Für Brandenburg wurden in diesem Jahr Kathleen Bunde (Neu-Plötzin), Sandra Wesemann, Michéle Bombik, Angela Weise, Theresa Heger, Nico Witter (alle Eberswalde), Sebastian Krause, Jonathan Jaeger (beide Fehrbellin), Christian Rosga (Michendorf) und Mathias Metzdorf (Seedorf) nominiert.
Leider ohne Einmarsch – was dem Event sonst einen würdigen Rahmen verlieh – starteten wir hochmotiviert in Tag eins, an dem alle fünf Spielerinnen und Spieler jeder Landesauswahl spielen durften. Gespielt wurde über alle zwölf Bahnen. Das schlechteste Ergebnis fiel am Ende aus der Wertung.
Sandra konnte mit 907 Holz ein gutes Ergebnis vorlegen. Dennoch fand man sich vorerst auf Platz sieben wieder, weil viele ihre Topleute an die erste Position gesetzt hatten. Michéle hatte einen schwachen Start, konnte sich dann aber noch auf 896 Holz steigern. Angela brachte die Brandenburger Farben dann mit sehr guten 820 Holz zurück ins Medaillenrennen. Leider hatte sie auf den letzten zwanzig Würfen mit mageren +3 ein noch besseres Ergebnis verpasst. Dennoch war es das drittbeste Ergebnis der Damen an diesem Samstag.
Kathleen (896) und Theresa (887) fanden leider beide nie so richtig in ihr Spiel und verpassten somit eine gute Ausgangsposition für ihr Team vor Tag zwei. In Führung lag Niedersachsen vor Hamburg und Schleswig-Holstein. Brandenburg lag an Position sechs mit 19 Holz Rückstand auf Bronze. Zu Gold fehlten bereits 50 Holz.
Im parallel stattfindenden Wettbewerb der Herren gelang Metzi mit 917 Holz ein guter Start. Lediglich Marc Stender (Schleswig-Holstein) war mit überragenden 924 Holz etwas enteilt. Es war gleichzeitig das Topergebnis des Wochenendes. Joni (912) und Christian (910) spielten anschließend ganz gut mit, ohne ihr Potential ganz auszuschöpfen. Während es bei Joni zu viele Fehlhölzer waren, fehlte bei Christian etwas Konstanz. Nico konnte uns mit einem konzentrierten Spiel seinen Durchgang gewinnen. Somit waren wir vor der letzten Runde, die erst zu fortgeschrittener Stunde um 20:40 Uhr begann, gut im Geschäft.
Seppi legte mit 916 Holz ein weiteres solides Ergebnis hin. Schaut man jedoch auf die anderen Teams, so fehlte uns an diesem Tag das eine oder andere Topergebnis, um ganz vorn dabei zu sein. Schleswig-Holstein lag mit vier Topergebnissen fast uneinholbar an der Spitze. Wir waren zur Hälfte Dritter, 12 Holz hinter Berlin und 6 Holz vor Bremen.
Nach einem gemeinsamen Abendessen in Celle ging es dann ins 25 Minuten entfernte Hotel, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen. Alle waren sich einig, dass der Kader in Sachen Leistung und Chemie in diesem Jahr gut zusammengestellt war. Mit der Wahl der Unterkunft waren wir jedoch nicht zufrieden.
Ausgeschlafen kamen wir als einer der ersten Landesverbände am Sonntagmorgen an der Celler Kegelbahn an. Das Frühstück mussten wir auf der Terrasse der Kegelhalle einnehmen, was angesichts des strahlenden Sonnenscheins sehr angenehm war. Dann ging es rein in den zweiten Wettkampftag.
Die Frauen wollten mit Kathleen gleich Boden gutmachen, um noch in den Medaillenkampf einzugreifen. Doch ihr gelang mit 896 Holz genauso wenig eine Aufholjagd, wie der an Position zwei spielenden Sandra (899 Holz). Michéle konnte sich zum Vortag um sechs Holz auf 902 steigern. Angela konnte leider nicht an die gute Leistung der ersten Runde anknüpfen und kam auf 893 Holz.
Einen sehr guten zweiten Tag erwischten die Berlinerinnen, mit Susanne Ziegler (926), Sharon Gerkhardt (925) und Simone Zander (919) gleich drei der vier besten Ergebnisse in die Wertung brachten. Sie zogen damit an Niedersachsen vorbei, die allesamt nur knapp über die 900er-Marke kamen und fast noch Hamburg den Vorrang ließen. Christiane Gebauer fehlten am Ende nur 4 Holz – Bronze war der Lohn für die Hansestädterinnen. Team Brandenburg erreichte bei den Damen wie im Vorjahr Rang sechs.
Beste Einzelakteurinnen wurden mit 1836 Holz Sharon Gerkhardt (Berlin) und Christiane Gebauer (Hamburg).
Besser wollten es die Männer machen. Und der Start war verheißungsvoll. Metzi gelang eine Steigerung auf 926 Holz. Damit konnte er den Rückstand auf Berlin auf 10 Holz reduzieren. Marc Stender, der erneut Bestwert spielte, ließ sich davon nicht beeindrucken. Mit seinen 932 Holz war die Messe bereits fast gesungen.
Es sollte jedoch noch spannend werden. Während uns Joni mit 911 Holz etwas näher an Schleswig-Holstein (Arnim Barkholtz 908) brachte, büßte er gegen den jungen Berliner Lou-Lennard Geder (913) die zuvor gewonnen Hölzer wieder ein. Nico egalisierte sein Samstagsergebnis, Lucas Scheffler blieb jedoch an ihm dran und kam auf 921. Der Kieler Martin Branzke (ehemals Einheit Luckau, 916) zeigte sich nervenstark und verlor nur wenig an Boden.
In der letzten Runde standen, wie am Samstag, dreimal Krause auf der Bahn. Während Sebastian Brandenburg noch auf Rang zwei schieben wollte, hatte der Berliner André Krause etwas dagegen. Der dritte im Bunde, Christian Krause (Niedersachsen), hatte mit dem Kampf um Edelmetall hingegen nichts mehr zu tun.
Seppi konnte anfangs etwas Druck erzeugen, leistete sich dann jedoch zwei überflüssige Schlussfünfen. Solche Fehler darf man sich in der Phase nicht leisten und so zog André weiter weg. Zur Überraschung aller hatte Jan Stender (SH) am Sonntag einige Probleme und so kamen die Berliner näher. Während Brandenburg sich noch einmal nach hinten orientieren musste – Helge Nissen spielte eine überragende erste Hälfte und verkürzte auf 15 Holz – konnte André K. (926) Berlin auf unter 10 Holz an die Spitze heranbringen. Am Ende behielt Jan (911) jedoch die Nerven und Schleswig-Holstein bejubelt den ersten Titel in der Nach-ETV-Ära, denn erstmals stand kein Spieler des Serienmeisters SG Kiel I (ehemals ETV/ Phönix Kiel) im Kader. Seppi (915) konnte sich des Hamburger Angriffs erwehren und brachte Platz drei ins Ziel.
Überragender Akteur des Wochenendes war Marc Stender (1866) vor André Krause (1850). Unser Nico landete mit sehr guten 1844 Holz auf Rang drei.