Das Wunder blieb aus – 90er Bundesligakegler holen zehnte Medaille in 13 Jahren

Am vergangenen Wochenende endete die Bundesligasaison der Bohlekegler. Das Team aus Fehrbellin scheiterte in Oldenburg und Kiel jeweils knapp am Punktgewinn und verpasste somit den ganz großen Wurf. Die Silbermedaille konnte dadurch aber gesichert werden.

KSK Oldenburg/ Holstein – SV 90 Fehrbellin 3:0 (5288:5218 Holz, 47:31 EWP)

Für die Oldenburger ging es ebenfalls noch um Edelmetall. Im Zweikampf mit Serienmeister Kiel konnte man sich keinen Punktverlust erlauben. Dementsprechend entschlossen traten die Hausherren von Beginn an auf. Jan (899 Holz) und Marc Stender (886) erspielten folgerichtig die beiden Tagesbestwerte. Dirk (879) und Joni (876) legten jedoch gute Ergebnisse nach.

Nachdem Arnim Barkholtz in Runde zwei mit 881 Holz glänzte, schwanden die Hoffnungen der 90er auf Zählbares. In der Schlussrunde sorgte Seppi mit dem Mannschaftsbestwert von 882 Holz noch einmal für Spannung. Die Hausherren behielten jedoch die Nerven und retteten in Person von Jörg Vogelmann (878) um zwei Kegel den Zusatzpunkt ins Ziel.

Ein wenig Grund zur Freude gab es im Fehrbelliner Lager dennoch: durch dieses Ergebnis konnte Oldenburg nicht mehr am SV 90 vorbeiziehen und Silber war somit sicher. Es ist bereits das achte Mal, dass sich der SV 90 über Silber freuen kann. Hinzu kommen je einmal Gold und Bronze - die erste Medaille gab es im Jahr 2010.

SG Sportkegler Kiel – SV 90 Fehrbellin 3:0 (5394:5342 Holz, 48:30 EWP)

Für beide Mannschaften war vor dem Spiel eigentlich klar, dass die Platzierungen feststehen. Kiel konnte nur noch durch einen Patzer der Oldenburger gegen auswärtsschwache Stavenhagener bei einem eigenen 3:0-Sieg den nötigen Zähler aufholen. Fehrbellin musste hingegen gewinnen und auf den ersten Punktverlust auf heimischer Anlage von Union hoffen. Beides sollte nicht eintreten.

Bei Kiel ragten wie üblich Alexander Eggers (914 Holz) und Kai Ludorf (909) heraus. Bei den Rhinstädtern überzeugten Dirk (905) und Benny (898). Zum Punktgewinn fehlten wieder nur drei Holz.

Emotionaler Höhepunkt war neben der Medaillenübergabe durch die Vereinsvorsitzende der Kieler, Nancy Prievenau, die Verabschiedung eines der erfolgreichsten Kegler Deutschlands. Roger Dieckmann muss nach über 40 Jahren und unzähligen nationalen und internationalen Erfolgen gesundheitsbedingt die Kegelschuhe an den Nagel hängen. In dieser Saison kam er auf nur sechs Einsätze. Zum Abschluss wurde er mit der DBKV-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Der SV 90 Fehrbellin bedankt sich für viele spannende und hochklassige Duelle mit Rogers Beteiligung und wünscht ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Der Meistertitel in der 1. Bundesliga der Herren geht in diesem Jahr in die Hämmerlingstraße nach Berlin. Union Oberschöneweide behielt zu Hause auch gegen Cuxhaven und Hannover die Nerven und siegte jeweils mit 3:0. Der Rückstand der 90er betrug am Ende vier Zähler. Punktgleich dahinter, aber mit weniger EWP folgt der KSK Oldenburg/ Holstein – es ist die erste Medaille auf Bundesebene für den Club aus Schleswig-Holstein. Kiel konnte den einen Punkt Rückstand nicht mehr aufholen und geht in diesem Jahr erstmals seit 14 Jahren leer aus.

Neben den bereits feststehenden Absteigern SG Michendorf/ Seddin und SKV Bergedorf muss nach einigen Jahren Erstligazugehörigkeit der SV Blau-Weiß Stavenhagen den Gang in die 2. Bundesliga antreten. Konkurrent KSG Cuxhaven/ Stade konnte am letzten Spieltag mit einem Punktgewinn bei Hertha BSC Berlin den Klassenerhalt sichern.

Als Aufsteiger standen ja bereits vor zwei Wochen die SG Sportkegler Kiel II, Hansa Stralsund und die SG Spandau fest.

Ein herzlicher Glückwunsch geht an die Medaillengewinner, Aufsteiger und alle, die ihre Ziele erreicht haben. Den Absteigern wünschen wir für die kommende Saison viel Glück - auf ein baldiges Wiedersehen. Für die anstehenden Meisterschaften wünschen wir allen Teilnehmern maximale Erfolge.