Ersatzgeschwächte Bundesligakegler verlieren Tabellenführung
Am drittletzten Bundesligawochenende der Saison 2022/ 2023 kam es zum vielbeachteten Brandenburg-Derby zwischen dem Heimteam SVL Seedorf und den 90ern. Nach spannendem Kampf auf beiden Seiten hatten die Hausherren das bessere Ende für sich. Beim stark Abstiegsbedrohten SKV Bergedorf am Rande Hamburgs war tags darauf für die Rhinstädter nichts zu holen.
SVL Seedorf - SV 90 Fehrbellin 2:1 (5381:5350 Holz, 40:38 EWP)
Als Tabellenführer reisten wir nach Seedorf, wo uns wieder ein Hexenkessel erwarten sollte. Da mit Dietmar (Arbeit) und Daniel (Verletzung) zwei Stammkräfte die Reise nicht antreten konnten, ging es für uns in erster Linie um den Zusatzpunkt. Da Dirk in Runde eins mit 908 Holz sowohl Hans Fulczynski, als auch Ex-Fehrbelliner Mathias Metzdorf hinter sich lassen konnte, war der Grundstein für dieses Unterfangen bereits gelegt. Seppi konnte mit 893 Holz zwar nicht ganz mithalten, brachte aber doch eine gute Hausnummer ins Wertungsprotokoll.
Spätestens durch den Tagesbestwert von Joni (909) in der Mittelachse konnte ein Zähler bereits eingeplant werden. Doch dank des starken Auftritts von Ersatzmann Tim (877) und der eher schwachen Leistung von Seedorfs Daniel Dei (873), der nach 47 Wurf durch Mathias Borchert ersetzt wurde, lagen wir plötzlich mit 15 Hölzern in Führung.
Die Führung währte noch fast bis zur Halbzeit von Runde drei, ehe Benny und Alex das Heft aus der Hand gaben. Die Routiniers der Nordbrandenburger Frank Wilke und Norbert Witzel ließen in der Folge unter den phrenetischen Anfeuerungen der Fans keinen Zweifel mehr am Heimsieg aufkommen und sorgten für einen am Ende doch recht deutlichen 31-Holz-Heimsieg.
Unter dem Strich waren beide Mannschaften mit dem Ergebnis zufrieden, wobei wir zwischenzeitlich doch mit einem Dreier liebäugelten.
SKV Bergedorf - SV 90 Fehrbellin 3:0 (5414:5300 Holz, 53:25 EWP)
Anders sah es am Sonntag in Bergedorf aus. Mit einer lupenreinen Mannschaftsleistung, die die Hausherren so nur selten auf die Bahnen bekamen, ließen sie uns von Beginn an keine Chance. Marcel Dubbe (907 Holz, 10 EWP) und Carsten Bryde (912, 12) enteilten unseren Startern Dirk (880, 3) und Alex (891, 6). Nachdem Marc Berger (905, 9) und Heiko Titze (893, 7) ebenfalls vor allen 90ern lagen, war die Messe bereits gelesen. Joni (889, 5) konnte zwar noch einigermaßen mithalten, Tim (860, 1) musste früh abreißen lassen. Immerhin konnte Seppi mit 901 (8 EWP) noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, aber zu gut war auch die Bergedorfer Schlussachse Jürgen Böttcher (909, 11) und Michael Lüth (888, 4). Bennys 879 Holz (2 EWP) hatten lediglich statistischen Wert.
Wechsel an der Tabellenspitze
Durch die zu erwartenden Heimsiege der Unioner, die mit 30 und 29 EWP für Kiel und Oldenburg knapper als erwartet, aber dennoch mit 3:0 ausfielen, schoben sich die Ostberliner an die Spitze (37:17 Punkte). Drei Punkte beträgt der Vorsprung vor dem zweitplatzierten SV 90 (34:20). Es folgen Oldenburg (32:22) und Kiel (31:23). Einiges spricht nun dafür, dass so auch die Abschlusstabelle aussehen wird. Am ehesten könnten Kiel und Oldenburg noch die Plätze tauschen. Wir hingegen brauchen schon ein kleines Wunder in Form eines Auswärtssieges in Kiel oder Oldenburg, um Union noch abfangen zu können. Doch zunächst müssen wir am 11. und 12.3. gegen NKC Berlin und die praktisch bereits als Absteiger feststehende SpG Michendorf/ Seddin zu Hause die sechs Punkte verteidigen. Dann sollte der 10. 90er Bundesliga-Medaille nicht mehr viel im Wege stehen.