Rückschlag im Titelrennen für 90er Kegler
Am 13. und vor allem 14. Spieltag musste der SV 90 Fehrbellin in der 1. Bundesliga der Bohlekegler zwei bittere Niederlagen hinnehmen. Am Samstag war in Hannover gegen einen wieder erstarkten Rekordmeister überhaupt nichts zu holen. Doch schwerer wird die knappe 2-Holz-Niederlage in Cuxhaven zu verdauen sein.
KSK Rivalen Hannover - SV 90 Fehrbellin 3:0 (5326:5247 Holz, 56:22 EWP)
Wir wollten von Beginn an Druck auf das zum Teil verunsicherte Hannoveraner Ensemble machen, um den Zusatzpunkt zu attackieren. Auch wenn Benny (880) gegen Robert Neumann (878) im Vorteil war, war von Druck nicht zu sprechen. Seppi (876) scheiterte knapp an Roberts Marke. Tobias Kirchhoff (895) sorgte für einen fast schon beruhigenden Vorsprung der Hausherren.
Auf Joni und Dirk hatten wir große Stücke gesetzt. Doch guten Ansätzen folgten immer wieder Durststrecken. Am Ende konnten beide mit 870 und 874 Holz nicht die entscheidende Hürde nehmen. Michael Hanke (889) und Christian Spyra (890), der offenbar rechtzeitig seine Heimform wieder fand, sorgten für die Vorentscheidung.
In Runde drei das identische Bild. Alex (875) und Daniel (872) warteten mit soliden Leistungen und ohne große Fehler auf. Die entscheidende Schippe konnten aber auch sie nicht draufsetzen. Ellrik Freienberg (885) und Kai Hahnefeld (889) waren ebenfalls den Tick besser und reihten sich wie auch die 90er Schlussachse in ihr jeweiliges Mannschaftsgefüge nahtlos ein.
Angesichts der knappen Ergebnisunterschiede fällt die Unterwertung etwas zu deutlich aus. Aber zu holen war in Hannover an diesem Tag nichts.
KSG Cuxhaven/ Stade - SV 90 Fehrbellin 2:1 (5434:5432 Holz, 41:37 EWP)
Eine wesentlich einfachere Bahnanlage wartete am Sonntag auf uns. Von den Deutschen Meisterschaften 2022 hatten wir noch gute Erinnerungen an die Bahn, als wir in der Vierer-Kreisauswahl die Bronzemedaille erringen konnte.
Spätestens nach der Startachse hieß das Ziel: Auswärtssieg. Denn Joni - im Sommer kam er noch nicht so gut mit dem Wurf zurecht - startete top und konnte den Durchgang mit 914 Holz gewinnen. Dirk war ihm mit 909 Holz dicht auf den Fersen. Doch auch die Hausherren Marcus Probst (912) und Hans-Peter Buschbeck (906) waren nicht weit von ihren Gegenspielern weg.
In Runde zwei startete zwar Ralf Schmidt auf Seiten der KSG mit 922 Holz durch, doch bot Torsten Möller uns mit 886 Holz Angriffsfläche. Dies wussten wir in Person von Dietmar (902) und Seppi (905) nur teilweise zu nutzen. Da war etwas mehr drin. Aber wir waren mit 4 Holz in Front.
Der Schlussblock war an Spannung nicht zu überbieten. Alex und Benny kamen gut rein - sie hatten es mit Dag Maibaum und Malte Buschbeck zu tun. Vor allem Alex war zur Hälfte mit +40 richtig gut auf Kurs. Vor der letzten Bahn betrug der Vorsprung etwa 10 Holz. Trotz eines Schreckmoments - Alex leistete sich eine Start-Vier - blieb der Vorsprung immer um die 5 Holz. Dann Malte und Dag zeitgleich mit der 5. Es fühlte sich an, als wäre es das gewesen. Aber Malte und Dag gaben nicht auf. Scheinbar wachgerüttelt spielten sie beide eine nervenstarke letzte Gasse. Dem konnten unsere Jungs nicht mehr viel entgegen setzen. Malte (913) und Dag (895) je mit einer Schluss-Acht. Wir hatten den letzten Wurf. Zwei Holz Rückstand. Das Unentschieden war noch drin, mit einer der seltenen 9er vielleicht sogar drei Punkte. Doch beide spielten die Sieben und blieben bei 905 und 897 Holz. Enttäuschung pur.
Nachdem die erste Fassungslosigkeit überwunden war, wurden die ersten aufmunternden und tröstenden Worte ausgetauscht. Vor allem Alex haderte mit seiner letzten Bahn. Doch auch solche Erfahrungen gehören zum Sport und machen uns hoffentlich stärker. Bei aller Enttäuschung müssen wir natürlich auch anerkennen, dass die KSG Cuxhaven/ Stade einen aufopferungsvollen Kampf geliefert und Nervenstärke bewiesen hat. Somit gehen sie nicht unverdient als Sieger von den Bahnen.
Tabellensituation
Im Titelkampf verabschieden wir uns fürs erste. Union führt die Tabelle nach Niederlage bei NKC (0:3) und Sieg in Michendorf (3:0) mit 30 Punkten an. Der SV 90 rangiert mit 27 Punkten noch auf Rang 2. Oldenburg (26, 3.) siegte in Bergedorf und ging in Seedorf leer aus. Kiel (25, 4.) holte jeweils den Zusatzpunkt in Seedorf und Bergedorf.
Michendorf (8 P., 12.) kann schon für die zweite Liga planen. Bergedorf (14 P., 11.) wird noch leichte Resthoffnung haben. Hannover (15 P., 10.) hat immer noch zwei Nachholspiele offen und wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Zwischen Cuxhaven/ Stade (18 P., 9.) und Stavenhagen (19 P., 8.) wird es wohl ganz eng. Seedorf (21), Hertha (21) und NKC (21) befinden sich im gesicherten Mittelfeld.
Vorschau
Am 4./ 5. Februar kommen zwei harte Brocken in die Rhinstadt. Zunächst wird sich am Samstag um 13 Uhr Hertha BSC Berlin den Zusatzpunkt aus dem Hinspiel zurückerkämpfen wollen. Am Sonntag um 10 Uhr kommt es dann zum Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Union Oberschöneweide mit Ex-90er Markus Ringgenberg. Bei der aktuellen Personalsituation wird es schwer, an beiden Tagen den Zusatzpunkt zu verteidigen. Die Konkurrenz wird auf Fehler lauern. Kiel und Oldenburg haben jeweils Heimrecht gegen die SpG Michendorf/ Seddin und NKC 72 Berlin.