Feuertaufe bestanden, Lohn ist die Tabellenführung
Am vergangenen Wochenende rollten wieder die Kugeln in der Fehrbelliner Kegelhalle. Zu Gast bei den 90ern waren an diesem Doppelspieltag der 1. Bundesliga Tabellenführer KSK Oldenburg und Serienmeister SG Sportkegler Kiel. Es waren die vermeintlich schwersten Aufgaben, die der SV 90 in dieser Saison auf der Heimbahn vor der Brust haben wird. Überragender Spieler des Wochenendes war Alexander Wolski, der sich nach langer Durststrecke wieder seiner Bestform nähert.
SV 90 Fehrbellin - KSK Oldenburg/ Holstein 3:0 (5292:5186 Holz, 52:26 EWP)
Die Gäste aus dem hohen Norden kamen wie erwartet mit der Wurfanlage gut zurecht und konnten das Spiel und konnten das Ergebnis über zwei Drittel knapp gestalten. Fehrbellin zeigte in Person von Jonathan Jaeger (883), Dietmar Stoof (885), Daniel Neumann (878) und Benjamin Münchow (867) ein mannschaftlich geschlossenes Ergebnis ohne die ganz hohen Ergebnisse. Benjamin musste drei Gästen den Vortritt lassen. Bester Oldenburger war Marc Stender (881), der zusätzlich noch Daniel hinter sich ließ.
Alexander Wolski und Sebastian Krause konnten somit in Runde ohne großen Druck agieren. Alexander schien dies zu beflügeln. Er zeigte sein bestes Spiel seit langem und belohnte sich selbst mit dem ersten Tagessieg seit fast exakt 4 Jahren (27.10.2018 gegen Hertha BSC). 898 Holz standen am Ende auf der Anzeigetafel, was bei der aktuell schwer zu bespielenden Bahn ein Topwert ist. Sebastian hatte eigentlich auch alles im Griff, stolperte jedoch erneut auf der letzten Gasse und kam daher auf das gleiche Ergebnis, wie der Oldenburger Marc (881). Das war letztendlich aber nur noch von statistischem Wert.
SV 90 Fehrbellin - SG Sportkegler Kiel 3:0 (5296:5155 Holz, 50:28 EWP)
Am Sonntag wurden die Herausforderungen nicht kleiner. Trotz leichtem Formknick wusste man, dass der 12-malige und amtierende Deutsche Meister aus Kiel nicht zu unterschätzen ist. Im Vorjahr konnten die Kieler, genau wie Oldenburg, den Zusatzpunkt aus der Rhinstadt entführen, profitierten damals jedoch vom Personalengpass der Hausherren.
Jonathan und Dietmar starteten fast mit identischen Ergebnissen, wie am Vortag. Dietmar konnte sich um zwei Holz steigern (887), Jonathan ließ zwei Kegel weniger fallen (881). Von Kiel kam in Runde eins in Person von Roger Dieckann (846) und René Richter (858) keine große Gegenwehr, sodass die Spielpunkte schon fast verbucht werden konnten.
Die 90er Mittelachse konnte den Vorsprung ausbauen. Daniel (879) und Benjamin (866) konnten kurioser Weise ebenfalls nahezu identische Ergebnisse, wie gegen Oldenburg, hinlegen. Sascha Brinks sorgte auf Gästeseite zumindest für ein Lebenszeichen, und hielt mit 881 Holz die Tür für einen Punktgewinn noch einen Spalt offen.
Kai Ludorf zeigte in Durchgang drei, dass die Gäste doch noch Ernst machen. Mit 888 Holz zeigte er eine Topleistung und überflügelte sogar Dietmar. Zum Glück aus 90er Sicht hatte Alexander Eggers (860) seine liebe Mühe mit der Bahn. Alexander und Sebastian ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und fuhren den Dreier sicher nach Hause. Alexander konnte sich um drei Holz steigern (901) und sicherte sich erneut den goldenen Asterix. Sebastian kam trotz Ratte auf 882 Holz.
Unter dem Strich steht ein nie gefährdeter Heimsieg. Kiel musste feststellen, dass zwei gute Ergebnisse in Fehrbellin nicht für den Zusatzpunkt ausreichen. Der SV 90 klettert nach zwei perfekten Heimwochenenden an die Tabellenspitze. Kiel muss sich nach einem 0-Punkte-Wochenende vorerst mit Rang acht begnügen. Die Tabelle ist aktuell natürlich durch die unterschiedliche Anzahl an Heim- und Auswärtsspielen stark verzerrt. Nach den nächsten Spielen, die in fünf Wochen stattfinden werden, ist das Tabellenbild wieder realistischer. Fehrbellin muss dann in Michendorf und bei NKC 72 Berlin antreten.
Ein Blick in die anderen Hallen hält einige Überraschungen parat. Blau-Weiß Stavenhagen hielt sich gegen Oldenburg und Kiel auf heimischer Anlage schadlos und holt wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Hertha BSC holt je einen Punkt in Hannover und Cuxhaven und hat, anders als in den Vorjahren, mit dem Abstiegskampf erst einmal nichts zu tun. Union geht hingegen in Cuxhaven leer aus, untermauert jedoch mit einem Sieg in Hannover die Titelambitionen und mausert sich langsam zum Topfavoriten. Dazu zählten sich einst auch die personalgeschwächten Rivalen aus Hannover, die sich nach einem schwachen Heim-Wochenende (2 von 6 möglichen Punkten) erst einmal im Abstiegskampf wiederfinden. Der SVL Seedorf blieb zu Hause ohne Punktverlust und belegt Platz zwei in der Tabelle. Schlusslicht Michendorf wartet weiter auf die ersten Zähler in dieser Saison.